Gespräch zum Werk von Anselm Kiefer und Yoga mit Birgitt Held.
Auf drei monumentalen Leinwänden erstreckt sich das eindrucksvolle Panorama eines wolkenverhangenen Bergmassivs. Anselm Kiefer gestaltet mit pastosem Farbauftrag die rohen Felsformationen einer
Hochgebirgslandschaft. Während die romantischen Landschaftsmaler, beispielsweise Carl Gustav Carus (1789–1869), die Natur als Sinnbild menschlichen Seins reflektierten, stellt Kiefer das Sujet
verfremdet dar, mit einer metallenen Waage und dem Spiel mit den Worten »Essence« (Essenz; Wesen) und »Ek-sistance« (Ek-sistenz; Dasein), die der Künstler mit Kreide auf die Farbkruste
aufgetragen hat: Es sind Kernbegriffe der Existenzphilosophie, die durch Jean-Paul Sartre (1905–1980) und Martin Heidegger (1889–1976) geprägt wurde und den Menschen und sein Dasein diskutiert.
Im Angesicht der Alpen, die seit Jahrtausenden die Menschheitsgeschichte überdauern, wird der Betrachter somit mit existentiellen Fragen konfrontiert, die um die eigene Vergänglichkeit, das Ewige
und die Zeit an sich kreisen.
Nach einer Einführung zu Kiefers Werk von Dörte Ilsabe Dennemann (Programmkuratorin) betrachtet die Mannheimer Yogalehrerin Birgitt Held dessen Umgang mit Kraft und Schwere aus Perspektive der
Yogaphilosophie.
Birgitt Held: „Schwere drückt und nimmt uns ein, wie oftmals die Eindrücke ( Samskaras in der Yogaphilosophie genannt) und die Vergangenheit unseres Lebens. Ich möchte inspirieren wie es möglich
ist, sich von dieser Schwere und den Eindrücken zu lösen, indem wir die Dinge im Außen sein lassen und damit loslassen. Was schenken wir in unserem Leben Energie und nähren es damit, daß es
wachsen kann, was entziehen wir unsere Aufmerksamkeit und lassen es sein.
Bitte bringen Sie Ihre eigene Yogamatten mit.
Informationen zu Birgitt Held unter
www.yogaheld.com
Bild: Anselm Kiefer, Essence - Eksistence, 2011. Kiefer-Sammlung Grothe in der Kunsthalle
Mannheim
07.03.20 Samstag 10.00 - 11.30 Uhr
Bitte bringen Sie ihre Yogamatte mit.
Ticket: 15 €
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